Der Westfälische Hellweg
Eine Bilderreise vom Rhein an die Weser und durch 12 Jahrhunderte
Der Westfälische Hellweg zwischen Rhein und Weser war im Mittelalter die wichtigste Straße Westfalens.
Seitdem sind mehr als 1000 Jahre vergangen und die alte Naturstraße zwischen Duisburg und Höxter existiert nicht mehr.
Sie hat aber eine große Anzahl Spuren hinterlassen und der Westfälische Hellweg hat sich zu einem wichtigen Teil regionaler Identität entwickelt.
- Die Hellwegregion ist ein fest etablierter Begriff für das Gebiet der Kreise Soest und Unna sowie der Stadt Hamm. Zwischen Münster- und Sauerland, Ruhrgebiet und Ostwestfalen nimmt hier eine ganze Region Bezug auf die alte Straße und ihre Geschichte.
- Die Hauptstraßen vieler Stadtteile von Bochum und Dortmund – die oft dem Verlauf der alten Straße folgen – heißen Hellweg: Wattenscheider Hellweg, Körner Hellweg, Wickeder Hellweg usw. Sie spannen eine historische Linie durch das Ballungsgebiet aus Zeiten vor der Industralisierung.
Genug Gründe also, mehr über den historischen Hellweg zu lernen und seine Spuren zu entdecken.
Der Westfälische Hellweg – Interaktive Karte
– Kartenmarkierungen zeigen die Position der Fotos in der Galerie – Steuerelemente: Knöpfe zum zoomen und für Vollbildanzeige sind unten links – Zoom funktioniert auch durch anklicken der Karte und +/- Tasten – Kartenauswahl: Oben rechts kann zwischen der topographischen Ansicht und der klassischen OSM gewählt werden.
Der Westfälische Hellweg – Kurze Geschichte
Auch wenn die Route vermutlich ältere Ursprünge hat, markiert der Ausbau durch Karl den Großen im Zuge der Sachsenkriege (ab 772) den Beginn der Hellweg-Geschichte.
Von Duisburg zur neu gegründeten Bischofsstadt Paderborn und weiter zum Missionskloster Corvey an der Weser wurden befestigte Königshöfe im Abstand eines Tagesmarsches gebaut.
Aus diesen gingen die heutigen Hellwegstädte hervor.
Unter den ottonischen Kaisern (ca. 900-1000) war der Westfälische Hellweg Teil der regelmäßigen Königszüge zwischen Aachen und dem ottonischen Kernland nördlich des Harzes.
In den folgenden Jahrhunderten entwickelte sich der Westfälische Hellweg zu einer Handelsstraße zwischen Flandern und dem Rhein auf der einen sowie Weser, Elbe und den östlichen Teilen Deutschlands auf der anderen Seite. Alle größeren Städte am Hellweg waren damals Teil der Hanse. Mit Salz vom Hellweg und Eisenwaren aus dem Sauerland waren auch lokale Produkte Teil dieses Fernhandels.
Im frühen 19. Jahrhundert begann sich der Westfälische Hellweg grundlegend zu verändern.
Der Bau der preußischen Chaussee zwischen Paderborn und Unna verlagerte die Route weg von jahrhundertealten Naturstraße auf eine schnurgerade Route von Kirchturm zu Kirchturm, der heute noch die Bundesstraße 1 folgt.
Die Eröffnung der Eisenbahn zwischen Soest und Paderborn 1850 brachte Konkurrenz zur Straße in bisher unvorstellbarer Geschwindigkeit und Kapazität.
Schließlich transformierte die Industrialisierung des Ruhrgebiets zwischen Duisburg und Dortmund die bis dahin ebenfalls landwirtschaftliche geprägte Region in ein von Schwerindustrie geprägtes Ballungsgebiet.
Trotz und vielleicht aufgrund dieser vielfältigen Veränderungen, lässt sich heute auf dem 200 km langen Band vom Rhein an die Weser westfälische Geschichte und die Geschichte des Hellwegs entdecken.
Die interaktive Karte und die kommentierte Bildergalerie geben erste Eindrücke und laden vielleicht zur eigenen Entdeckung ein.